Blog
Aug 25

Wenn die Fußpflegerin die wichtigste Influencerin ist

Wie man sich mit Empathie, Methodik und Kreativität heterogenen Zielgruppen nähert

Mit dem Begriff Senioren werden Menschen jenseits der 65 über einen Kamm geschoren. Wer sich eingehender mit den Lebenswelten der Menschen beschäftigt weiß aber, dass es sehr große Unterschiede darin gibt, wie „Alte“ in Deutschland leben. Da ist die Gruppe der Superfitten, die ihre Vorgängergenerationen – und teilweise auch ihre Kinder –  an Aktivität und Engagement übertrumpft. Da sind aber auch diejenigen, die zurückgezogen bis einsam leben, nicht selten an der Grenze zur Altersarmut; da sind Menschen mit Demenz, mit körperlichen Einschränkungen oder aus anderen Kulturkreisen, deren Lebensradius mit zunehmendem Alter deutlich kleiner wird. Für fast alle ist es der größte Wunsch, möglichst lange selbstständig in den eigenen vier Wänden zu leben.

Wenn sich jemand mit den Lebensrealitäten der so genannten Senioren auskennt, dann sind es die Sozial-Betriebe-Köln. In 16 Kölner Stadtteilen bietet die Tochtergesellschaft der Stadt Köln ein breit gefächertes Angebot für Senioren und Menschen mit Behinderung. Dazu gehören Wohnangebote mit individuellem Service, umfassende Pflegeleistungen und Werkstätten für behinderte Menschen, aber auch viele Beratungs-, Unterstützungs- und Freizeitangebote. Sie sollen die Menschen dabei unterstützen, möglichst lange selbstbestimmt und in einer Gemeinschaft zu leben. Doch hier liegt die Krux: Wie erreicht man eben jene, denen das Angebot zu Gute käme, die aber schon so zurückgezogen leben, dass es schwierig ist, sie über Angebot zu informieren?

Fortbildung: Ganz nah an der Lebensrealität

Speziell für Quartiers- und Projektmanager der SBK habe ich ein Fortbildungsprogramm entwickelt, das trainiert, wie man sich mit dem Mitteln der Öffentlichkeitsarbeit seinen Zielgruppen nähert. Der Schwerpunkt lag dabei auf einer eingehenden Analyse der faktischen, digitalen und emotionalen Lebenswelten der Zielpersonen. Ein Schlüsselerlebnis für die Teilnehmer war die Arbeit mit so genannten Personas: Eine Methode, die dabei hilft, sich in andere hineinzuversetzen und deren Bedürfnisse zu verstehen (auf der Webseite der Digital Messe DEMXCO gibt es gibt es mehr zum Thema Personas).

Außerdem gab es jede Menge Handwerkzeug: Wie formuliere ich Botschaften, die genau diese Bedürfnisse treffen? Wo, auf welchen Kanälen, treffe ich meine Zielpersonen an? Welche Instrumente setze ich dafür ein? Und worauf muss ich achten, wenn ich eigene Publikationen erstellen oder mit der Presse zusammenarbeiten möchte?

Den Lerneffekt der arbeitsreichen und kreativen Fortbildung brachte eine erfahrene Quartiersmanagerin auf den Punkt: „Diesen Workshop hätte ich gern schon vor Jahren gemacht.“

 

 

About The Author

Meike Sturat
Kommunikationsberaterin & PR-Spezialistin