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Sep 22

Starthilfen fürs Nachhaltigkeitsmanagement

Viele Unternehmen, die keine Nachhaltigkeitsgenda, geschweige denn Nachhaltigkeitsbeauftragte haben, wissen oft nicht, wie anfangen mit der CO2-Reduktion. Für meinen Kunden LED Technics Germany habe ich mich im Netz nach Tools umgesehen, die dabei helfen, die eigenen CO2-Emissionen zu ermitteln. Hier ist der Beitrag, den es auch auf der Webseite von LED Technics Germany gibt.

Der CO2-Fußabdruck– auch Corporate Carbon Footprint (CCF) – ist der Ausgangspunkt für sämtliche Klimaschutzmaßnahmen. Nur wer weiß, wo und in welcher Menge CO2im Unternehmen entsteht, kann auch passende Maßnahmen ergreifen. Der Einstieg in die Thematik ist aber gar nicht so leicht. In Netz gibt es daher verschiedene Tools, die dabei helfen, den eigenen CCF zu ermitteln. Grundlage ist dabei in den meisten Fällen das so genannte GHG-Protokoll (Greenhouse Gas Protocol), das als verbreitetster Standard zur Erstellung von Treibhausgasbilanzen gilt. Zahlreiche weitere Standards bauen auf ihm auf, darunter ISO 14064 und viele staatliche Unternehmensstandards.

Das GHG-Protokoll unterscheidet folgende Emissions-Kategorien, Scopes genannt:

  • Scope 1 umfasst alle direkten Emissionenzum Beispiel aus Verbrennungsprozessen stationärer oder mobiler Anlagen
  • Scope 2 beschreibt alle Emissionen, die mit eingekaufter Energie(Elektrizität, Fernwärme, Stromverbrauch im Gebäude) verbunden sind.
  •  Scope 3 umfasst eine Vielzahl von indirekten Emissionen, die entlang der Wertschöpfungskette anfallen, wie bei den Rohstoffen, in der Logistik, bei Geschäftsreisen, der Mitarbeiteranfahrt u.a.

Einfache Tools für erste Anstöße

Eine kostenfreie Excel-Anwendung gibt es zum Beispiel auf der Seite „Klima + Umwelt-Pakt“des Bayrischen Landesamtes für Umwelt. Neben der Berechnung von Emissionen und Einsparungen gibt es dort auch Vergleichswerte und eine detaillierte Beschreibung, wie die Emissionsfaktoren ermittelt und die Treibhausgasemissionen berechnet werden. Zudem hat jüngst auch der Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft (BNW e.V.) gemeinsam mit dem Greentech PlanA ein Tool entwickelt, dass auf Basis der Ausgaben für Heizung & Energie, für Kraftstoffe, für Geschäftsreisen sowie für die Arbeitswege der Mitarbeitenden erste Ansatzpunkte ermittelt. Kommunale Unternehmen finden übrigens auf der Seite der EnergieAgentur NRW  ein entsprechenden Emissionsrechner. Eine dezidierte Analyse ersetzt allerdings keines der kostenfreien Tools.

Starthilfe für das Klimareporting

Das vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB) geförderte Gemeinschaftsprojekt des World Wide Fund for Nature (WWF) Deutschland und dem Carbon Disclosure Project (CDP) – Klimareporting.de – bietet Unternehmen praktische Anleitungen für den Einstieg ins Klimareporting und damit Handlungsansätze für eine strukturiertes Nachhaltigkeitsmanagement. Auf der Webseite gibt es neben einem Leitfaden auch ein Vorlagenheft als pdf-Download.

Schrittweise, mit vielen Erläuterungen werden Nutzer durch den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) geführt. Der DNK „unterstützt den Aufbau einer Nachhaltigkeitsstrategie und bietet einen Einstieg in die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Die regelmäßige Berichterstattung macht die Entwicklung des Unternehmens im Zeitverlauf sichtbar. Um den DNK zu erfüllen, erstellen Anwender in der Datenbank eine Erklärung zu zwanzig DNK-Kriterien und den ergänzenden nichtfinanziellen Leistungsindikatoren.“  Besonders sympathisch: Firmen, die sich in die Datenbank eintragen, erhalten Feedback und können die Einträge anderer Unternehmen vergleichen. Der DNK ist außerdem kostenlos. Träger des  Büros Deutscher Nachhaltigkeitskodex ist der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE), ein Beratungsgremium mit Mandat der Bundesregierung. Einen Leitfaden zum Download gibt es hier.

 

 

About The Author

Meike Sturat
Kommunikationsberaterin & PR-Spezialistin